Freitag, 16. April 2010

Der Buerberg

Etwa zeitgleich mit der Eruption der verhältnismäßig großen Vulkane bei Gillenfeld(Wartgesberg-Gruppe, Pulvermaar, etc...) entstand 10km west/nordwestlich davon bei Schutz der kleine Lapillikegel des Buerberg.
Der Kegel sitzt am Rande einer Hochfläche und überagt diese um ca. 50m, die talwärts gelegene Seite ist sehr Steil und an der Spitze kann man einen halbkreisförmigen nach Süden(zum Tal) geöffneten Krater erkennen.
Da der Vulkan recht klein ist und keinen Lavastrom besitzt, kann man sagen, dass hier nur sehr wenig Magma eruptiert wurde.
Schaut man sich die Ablagerungen des Vulkans an, fällt auf, dass es hauptsächlich Lapillischichten sind und kaum schlackenhaltige Lagen auftreten.
Damit unterscheidet sich der Buerberg von "normalen" Schlackenkegeln, welche in Kraternähe hauptsächlich aus Schweißschlacken und Bombentuffen bestehen.
Der Magmatyp des Buerberg fällt in das Feld der Foiditite, also dem Magmentyp welcher vorallem das ältere quartäre Vulkanfeld der Westeifel aufgebaut hat.Nun, wie kommt es dazu, dass dieser Vulkan hauptsächlich aus kleinen Lapillikügelchen besteht?Der Magmentyp des Buerberg ist fast undifferenziert aus dem Erdmantel gekommen und da er bei recht geringen partiellen Aufschmelzraten enstanden ist, enthält er sehr viele Volatile(CO2, H2O...).Volatilreiches, niedrig viskoses, foidisches Magma wie das des Buerberg kann rasch aus der Tiefe aufsteigen(Stunden-Tage). Bei der Eruption des Buerbergs entgaste und fragmentierte das Magma schon tief im Schlot, zu niedrig um die typischen Wurfschlacken eines Schlackenkegels zu bilden, stattdessen bilden sich kleine Kügelchen, die Lapilli.Durch den hohen Gasgehalt des Magmas welches auch mit Wasser in Berührung kam, war die Eruption phasenweise heftig, aber insgesamt, da nur wenig Material ausgeworfen wurde, nur von kurzer Dauer(Tage).
Der Vulkan entstand am Rande einer Hochfläche, wobei durch wiederholte Rutschung während der Eruption, sich der talwärts gelegene Teil des Vulkans nicht ausbilden konnte. An der Spitze blieb somit ein Halbkrater, der sich in Richtung des Tal öffnet. Die Ablagerungen liegen bis zum Bachgrund, welcher 100m unterhalb der Vulkanbasis liegt.

Dienstag, 6. April 2010

Die Wartgesberg Vulkangruppe

Vor 20.000-30.000 Jahren etwa kam es im südosten des Westeifeler Vulkanfeldes, bei Gillenfeld zu der bislang heftigsten mafischen Eruption.
Es öffnete sich eine ca. 1 km lange, nordwest-südost gerichtete Spalte welche heftige Lavafontänen förderte. Auf der Spalte entstanden mehrere hohe Schlackenkegel, die zu dem einstmals 120m hohen Wartgesberg zusammenwuchsen.(Große Bomben und rot oxidierte Schweißschlacken)
Diese Eruption stellt eine Besonderheit im Vulkanfeld der Westeifel dar, denn mit der Wartgesberg Eruption trat in der Westeifel ein ganz neuer Magmentyp auf, ein Basanit, welcher sich in großen Lavaströmen 2 km nach Norden und sogar 7 km nach Süden ausdehnt.
Jegliche ältere, Eruptionen von foiditischen Magma erreichen weit nicht diese großen Volumina, welche der Wartgesberg eruptierte.
Ca. 3 Monate sollen die Eruptionen angehalten haben, dann endete die Eruption des Wartgesberg in einer Maarexplosion, welche das Sprinker Maar am südöstlichen Ende der Spalte entstehen lies.
(Steinbruch Wartgesberg, der Kegel ist fast vollständig abgetragen)
Umfangreicher Schlackenabbau haben den Wartgesberg bis heute größtenteils abgetragen, erkennbar ist aber immernoch ein halbkreisförmiger Kraterwall an der Westseite des ehemaligen Berges, welcher wohl die beiden Lavaströme gefördert hat. Noch heute sägt sich der Bachlauf der Alf durch diesen Lavastrom, das er das bis heute nicht geschafft hat spricht für das junge alter des Stroms.