Montag, 11. Dezember 2006

Failed Rift

Der Oberrheingraben, der zum europäischen känozoischen Grabensystems gehört, ist fast jedem bekannt und eine Art "Bilderbuchgraben". Durch das passive Rifting das seit 45 Millionen Jahren stattfindet und einen stattlichen Grabenbruch entwickelt hat, müsste man erwarten das unter dem Rheingraben der Erdmantel heißer ist und partiell aufgeschmolzen. Dagegen sprechen aber die seismischen Beobachtungen. Im Mantel unter dem Graben exisitiert keine Anomalie von erniedrigter Dichte bzw erhöhter Temperatur. Lediglich unter den Vulkanmassiven Vogelsberg und Kaiserstuhl sind noch kleine, lokale Anomalien aufzufinden. Durch die Dehnbewegung wurde durchaus der Erdmantel auf der gesamten Länge des Grabens angehoben, allerdings war dieser Vorgang so schwach bzw langsam, dass das Material bei seinem langsamen Aufstieg wieder abkühlte. Hier stellt sich die Frage ob dieser schwache Aufstieg des Erdmantels zu Beginn der Grabenbildung die foiditischen Magmen des Odenwälder Vulkanfeldes erzeugt hat.-Eine Grabenzone im Querschnitt. Der Erdmantel wird durch die Dehnung der Kruste passiv "hochgezogen", im Falle des Oberrheingrabens war diese Bewegung wohl so langsam, dass der aufsteigende Mantel gleich wieder abkühlte und somit keine dauerhafte Schmelzanomalie erzeugte.-